Partner
Services
Statistiken
Wir
Brother Hawk: Big Medicine (Review)
Artist: | Brother Hawk |
|
Album: | Big Medicine |
|
Medium: | CD | |
Stil: | Roots-, Southern-,Blues-Rock |
|
Label: | Eigenproduktion/Just For Kicks Music | |
Spieldauer: | 57:13 | |
Erschienen: | 02.12.2016 | |
Website: | [Link] |
Die Musik von BROTHER HAWK wird beworben als Southern Rock (besser gefällt auf der Homepage der Band die Bezeichnung „Southern fried blues rock“), doch das ist nur ein Teil des Geschehens. Denn unüberhörbar haben ein großer Kanadier und seine Kompagnons ihre Spuren auf „Big Medicine“ hinterlassen: NEIL YOUNG & CRAZY HORSE.
Neben krachigen Gitarrenkaskaden vernachlässigen BROTHER HAWK aber auch den balladesken Bereich nicht. Insbesondere „L5P“ startet als ein feiner, erst auf leisen Sohlen daherkommender Schleicher, der fast schon floydige Anwandlungen besitzt. Hier, wie an vielen anderen Stellen, kommt Nick Johns mit ausgeprägtem Tasteneinsatz zur Geltung. Sein Orgelspiel gibt elegischen wie brachialeren Passagen Fülle oder sorgt für schneidende Akzente („Half Empty“) und entspannte Pianoparts. Für besinnliche „Midnight In Tifton“-Stimmung sorgt Mister Brisendine Nr. 2 (Joe) mit seiner Harmonica.
Obwohl die Rhythmusabteilung im Verbund mit der Gitarre wuchtig zur Sache geht, wird gehobenes Midtempo nicht überschritten. Die Songs sind melodiöse Kraftpakete, das muss reichen. Und reicht auch fast immer. Ab und an geht es etwas gleichförmig zur Sache, da hätte ein bisschen mehr Explosivität nicht geschadet. Doch der Wechsel von härteren zu ruhigeren Stücken ist wohl ausbalanciert, und so fallen die kleinen Mankos nicht schwer ins Gewicht.
Als Sänger macht J. B. Brisendine ebenfalls eine gute, heißt passende, Figur. Er geht auch hier Richtung Neil Young, mit einem etwas dunkleren Timbre und ein wenig massenkompatibler. BROTHER HAWK besitzen viel schätzenswerte Qualität und haben sich ein feines Plätzchen zwischen Blues- und Southern-Rock eingerichtet, von dem aus sie auch gekonnt in anderen musikalischen Wassern angeln gehen.
FAZIT: Mancherorts stand zu lesen, dass „Big Medicine“, bei allem wohlvorhandenen Schwung, unter mediokren Songwriting leiden würde. Veto. Natürlich ist manches auf dem Album „bloß“ gediegen gut, aber wer Stücke wie das schmetternde „Room To Rust“, mit verspieltem Sologitarreneinstieg, fetten Orgelattacken in der Mitte und elegischem Piano am Schluss, oder die leicht progressiv angehauchte (zwischen PINK FLOYD und, sehr eigen, Mittsiebziger-BARCLAY JAMES HARVEST), schwerblütige und mitreißende Ballade „L5P“, die sich im Finale eruptiv aufbäumt, in seiner Setlist hat, braucht sich um die Fähigkeiten als Songwriter keine allzu großen Sorgen zu machen.
Da es auch mit dem Zusammenspiel hinhaut, ist „Big Medicine“ eine rundum erfreuliche Veröffentlichung. Besonders für Freunde NEIL YOUNGs, die sich über angelehnte Musik freuen, die über das Klon-Wesen hinausgeht.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Have Love, Will Travel
- Half Empty
- At Long Last
- Midnight In Tifton
- Big Medicine
- No Room To Rust
- L5P
- Ghosts
- Haywood Heartache
- Scarlett
- Bass - James Fedigan
- Gesang - V, Nick Johns
- Gitarre - J.B. Brisendine
- Keys - Nick Johns
- Schlagzeug - J.C. Bartlebaugh
- Sonstige - Joe Brisendine (harmonica)
- Big Medicine (2016) - 11/15 Punkten
- The Clear Lake (2018) - 12/15 Punkten
-
keine Interviews